Bald noch mehr Radschnellwege in BW?
In Baden-Württemberg werden bundesweit die meisten Radschnellwege geplant, immer mehr Menschen steigen auf das Rad um. Mit 2,3 Millionen Euro unterstützt auch der Bund den Ausbau der Radschnellwege, insgesamt stehen Land und Kommunen 15 Millionen Euro zur Verfügung.
2,3 Millionen Euro für die Planung weiterer Radschnellwege: Die Finanzhilfen hat die Bundesregierung dem Land Baden-Württemberg bewilligt. Hierdurch können jetzt drei neue Radschnellwege sowie eine Brücke in die Planung gehen. Folgende Verbindungen können nun geplant werden: Karlsruhe-Ettlingen, Karlsruhe-Rastatt, Tübingen-Rottenburg und die Radschnellweg-Brücke bei Böblingen
15 Millionen Euro für neue Radschnellwege
Zusammen mit vorherigen Mittelzusagen stehen dem Land und den beteiligten Kommunen nun gut 15 Millionen Euro Finanzhilfen des Bundes zur Verfügung. Diese teilen sich auf sieben Radschnellwege des Landes und fünf kommunale Verbindungen auf. Baden-Württemberg plant mehr Radschnellwege als alle anderen deutschen Bundesländer zusammen und steht damit an der Spitze der Radschnellwegförderung. Die Finanzhilfen des Bundes (75 Prozent Förderung) addieren sich zu den eigenen Fördergeldern des Landes für Radschnellwege. Dadurch können Regionen, Landkreise und Kommunen eine Förderquote von bis zu 90 Prozent der Kosten für die Umsetzung von Radschnellwegen erreichen.
Was ist ein Radschnellweg?
Radschnellwege zeichnen sich aus durch:
- Mindestens fünf Kilometer Gesamtstrecke
- Überwiegend vier Meter breit
- Interkommunale, weitgehend kreuzungsfreie Verbindung
- Bevorrechtigte Führung der Radfahrenden
- Bedeutende Verbindung für Alltagsradverkehr: Mindestens 2.000 Radfahrer in 24 Stunden auf dem überwiegenden Teil der Gesamtstrecke
Radschnellwege sind aufgrund direkter Führungen mit wenigen Stopps und großer Breite besonders attraktiv, vor allem auf längeren Distanzen. Sie haben insbesondere aufgrund der steigenden Nutzung von E-Bikes und Pedelecs großes Potenzial, um die Hauptverkehrsachsen auf Straßen und Schienen zu entlasten, Staus zu vermeiden und zur Luftreinhaltung beizutragen. Bei Radschnellwegen wird die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit durch kreuzungsfreie oder bevorrechtigte Führungen erhöht, weil die Radfahrerinnen und Radfahrer weniger oft anhalten und warten müssen.
Radschnellwege in Baden-Württemberg
Das Land plant und baut drei Radschnellwege als Pilotprojekte und treibt sechs weitere Radschnellwege im Raum Tübingen, Karlsruhe und Freiburg in eigener Baulast voran. Zu den Pilotprojekten zählen: Heidelberg-Mannheim, Heilbronn-Neckarsulm-Bad Wimpfen und Plochingen-Stuttgart. Unterstützt werden durch das Land darüber hinaus folgende Radschnellwege in kommunaler Baulast: Fellbach-Schorndorf, Lörrach-Schopfheim, Waiblingen-Ludwigsburg, Gengenbach-Offenburg, Friedrichshafen-Baindt und die Brücke des bereits umgesetzten Radschnellweges bei Böblingen.
Laut Straßengesetz kann die Baulast für Radschnellwege beim Land oder bei den Landkreisen und Gemeinden liegen. Das Land ist Baulastträger, wenn eine regionale oder überregionale Verbindungsfunktion vorliegt und außerorts ein Verkehrspotenzial von 2.500 Fahrradfahrten pro Tag besteht.
Verkehrsministerium: Radschnellverbindungen
Informationsportal zur Radverkehrsförderung: Radschnellverbindungen