Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt – aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier

Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt – aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier

Eine glückliche buntgemischte Hühnerschar springt neben einer Gruppe Schafe über die Wiese. Ein stolzer Hahn kräht auf dem Misthaufen. So stellt sich der Normalverbraucher die deutsche Lebensmittelerzeugung vor. Doch die Realität in Deutschlands Ställen sieht anders aus. Kühe, die nie eine grüne Wiese sehen und denen die Milch tausende-Liter weise geraubt wird. Die Kälber werden dabei direkt nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Ein Sektor, bei dem diese Tierrechtsverstöße am schlimmsten zum Vorschein kommt ist die Legehennenindustrie. Dass die Hähne getötet werden ist mittlerweile bekannt, doch was hinter den Mauern von großen Hühnerställen abläuft weiß kaum einer.

Sechs Uhr morgens. Die Tierretter vom „Verein Rettet das Huhn e.V.“ sind mal wieder auf dem Weg zu einer Bodenhaltungsanlage. Sobald sie die Stalltür öffnen, steigt ihnen ein bestialischer Geruch in die Nase. Hier hilft auch keine Maske. Eng an eng sitzen die federnackten Hühner nebeneinander in Käfigen in ihren eigenen Fäkalien, mehrere Etagen übereinander. Dazwischen auch tote Tiere. Die meisten Tiere sind verletzt. Sie piken sich gegenseitig die Feder vor Langeweile vom Rücken. Das ist das Gegenteil davon, was wir uns unter Bodenhaltung vorstellen (Bild rechts).  Die Hühner in den Ställen sind mittlerweile 18 Monate alt. Da sie in diesem Alter ihr Gefieder wechseln, sich „Mausern“, geht die Eierleistung der Hühner stark zurück und die Hühner werden unrentabel. Außerdem liegt der Rückgang der Legeleistung auch an den schlechten Haltungsbedingungen. Die Hühner können ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben. Normal wären die Hühner Abfall, würden zu tausenden getötet werden (in ganz Deutschland jährlich 51 Millionen). Dabei wird das Fleisch zu Hundefutter verarbeitet. Diese Hühner haben jedoch Glück. Über den „Verein Rettet das Huhn“ wurden sie an Privatpersonen vermittelt, die ab jetzt alles für das Wohlergehen der Hühner tun. Leider machen die Tiere, die gerettet werden, die große Minderheit aus. Jetzt kann es nur noch besser für die Tiere werden. Die Tiere werden auf Anhänger geladen. An verschiedenen Stellen werden die Hühner an die neuen „Besitzer“ übergeben. Viele sind entsetzt und haben Tränen in den Augen. An diesem Tag sehen die Hühner das Erste Mal die Sonne.

Nun geht es in ein neues Leben mit grüner Wiese, großem Stall und vielleicht sogar einem Hahn. Hier müssen sie nichtmehr jeden Tag ihr Ei legen.

Wie können wir helfen?

  • Ruft eure Freunde und Verwandte zu Spenden auf. Der Verein finanziert sich nur aus gespendeten Geldern 
  • Fahrt euren Eierkonsum stark zurück
  • Wir Käufer tragen einen großen Teil zu den katastrophalen Zuständen bei, wenn wir Eier aus Boden- oder Freilandhaltung kaufen! Kauft Eier aus ökologischem Erzeugnis und unterstützt das „Bruderhahn Projekt“ (Die Hähne werden nicht als Küken getötet). Diese Haltungsform ist aus meiner Sicht die einzige halbwegs ehrliche Haltungsform.
  • Wenn ihr eine Wiese und einen Schuppen hinter dem Haus habt, meldet euch beim Verein unter rettet-das-huhn.de und schenkt ein paar Hühnern ein schönes Leben. Es braucht wirklich nicht viel.  Die Hühner danken es euch mit Zutraulichkeit, Treue, und dem ein oder anderen Ei.
  • Informiert euch im Internet über alte Hühnerrassen und füllt euch einen kleinen Stall mit glücklichen Hühnern für frische, faire eigene Eier.

Bei Fragen könnt ihr auf der Homepage des Vereins nachschauen oder mich auch gerne direkt ansprechen. Ich habe mich umfassend mit dem Thema beschäftigt.  Dieses Thema geht jeden etwas an und es sollte nichtmehr länger darüber geschwiegen werden.

Starten wir gemeinsam den Kampf gegen die Massentierhaltungen! Hühner auf einer Wiese sollten kein seltener Anblick sein!

Fabio Ruoff

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