Ostern in anderen Ländern

Ostern in anderen Ländern
Ostern in anderen Ländern
Wie ist Ostern in anderen Ländern? Wir haben es für Euch zusammengestellt.

USA

Wie auch in Deutschland wird Ostern in den USA mit bunten Ostereiern, Osterhasen, Süßigkeiten und verschiedenen religiösen Bräuchen gefeiert. Der wichtigste Event der Osterzeit ist die „Easter Parade“ auf der Fifth Avenue in New York. Sie findet am Ostersonntag statt. Die Amerikaner verkleiden sich mit prächtigen Hüten oder anderem lustigen Kopfschmuck und ziehen mit den mit Blumen geschmückten Festwagen die Prachtstraße hinunter.

Auch sehr typisch für die USA ist es, Eierrollen zu spielen. Bei diesem Spiel werden Ostereier einen kleinen Hügel hinuntergerollt und gewonnen hat der, dessen Ei am weitesten gekommen ist. Dieser Brauch ist vor allem im Weißen Haus in Washington eine Tradition. Seit über 100 Jahren lädt der Präsident jedes Jahr einige Erwachsene mit ihren Kindern zum Eierrollen ein. Am Ende erhält jeder Teilnehmer als Dankeschön ein Holzei, das vom Präsidenten und seiner Ehefrau signiert wurde.

Irland

In Irland gibt es einen sehr kuriosen Brauch, und zwar die “Beerdigung des Herings”. Während der Fastenzeit verzichten die Christen auf Fleisch, Wurst, Milch und Käse. Es war also auch eine harte Zeit für die Händler, die solche Produkte verkauft haben. Die Fischverkäufer hatten aber keine Probleme, weil es nicht verboten war, Fisch zu essen. Nach der Fastenzeit hatten dann die Leute keine Lust mehr, so viel Fisch zu essen und haben daher mit allem Respekt bei einer Feier Heringe beerdigt. Diese Tradition kommt aus der irischen Stadt Cork.

Ausgabe Frühling 2020

Dieser Artikel ist aus der Print-Ausgabe der Schülerzeitung Kurzschluss. Der Verkaufsstart der Ausgabe steht wegen dem Coronvirus noch nicht fest. Wir werden Euch hier auf der Webseite rechtzeichtig informiern. Ihr könnt auch gerne den Newsletter abonnieren–>

Italien

In Italien feiert man Ostern anders als in anderen Ländern, z.B. versteckt man die Ostereier nicht im Garten, sondern man geht auf den Marktplatz und spielt mit den Eiern. Es geht darum, dass man das Ei seines Gegners kaputt machen soll. An Karfreitag geht man in die Kirche und mit den Menschen aus der Kirche macht man einen „Spaziergang“, um zu verdeutlichen, dass man dasselbe durchmacht wie Jesus (aber ohne Kreuz). Am Ostersonntag machen viele Familien ein Picknick in einem Park und man bringt eine Torte mit, die „Torta Pasqualina“ heißt. Sie ist ein salziger Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat. Es gibt noch einen berühmten süßen Kuchen mit Zucker und Mandeln, der „Colomba Pasquale“, auf Deutsch „Ostertaube“ heißt.

Schweden

Viele Länder feiern Ostern und jedes Land hat seine eigenen Traditionen. In Schweden zum Beispiel ist die traditionelle Osterfarbe gelb, weil dort das Osterküken die Ostereier bringt. Die Kinder verkleiden sich mit Kopftüchern und langen Röcken als Osterhexen und malen ihre Wangen rot an. Dann ziehen sie von Haus zu Haus, sammeln Süßigkeiten und verschenken als Belohnung selbstgemalte Osterbilder. Man zündet auch Osterfeuer an und verjagt symbolisch die bösen Osterhexen. Eine andere Tradition ist es, dass Frauen, die noch nicht verheiratet sind, nachts heimlich an einer Quelle Osterwasser holen. Sie dürfen dabei kein Wort sagen und müssen es schaffen, ihren schlafenden Liebling mit dem Wasser zu besprengen, ohne dass er es bemerkt, sonst hat man kein Zukunftsglück.

Ostern in anderen Ländern
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Spanien

Überall in Spanien wird die „Semana Santa“ gefeiert. Übersetzt heißt das „Heilige Woche“ und diese findet vom Palmsonntag bis zum Ostersonntag statt. Während dieser Zeit gibt es jede Menge Prozessionen, die fast in jeder Stadt in Spanien stattfinden. Die bekannteste und größte ist in Sevilla. Mit langen, spitzen Kapuzen vermummte Menschen ziehen zu Hunderten durch die Straßen und tragen dabei Heiligenfiguren aus Holz. Das symbolisiert den Leidensweg von Jesus Christus zu seiner Kreuzigung. Am Ostersonntag werden geschmückte Palmwedel mit in die Kirche genommen, die dort nach der Messe gesegnet werden.

Mexiko

In Mexiko dauern die Osterfeiern fast zwei Wochen und Ostern spielt eine große Rolle. Aus diesem Grund bleiben die Schulen während dessen geschlossen. Alle Straßen sind mit bunten Girlanden dekoriert und die Menschen tanzen, weil es überall Musik zu hören gibt, die von Menschen gesungen oder auch gespielt wird, z.B. mit Flöten und Trommeln. Hier vermischen sich indianische und christliche Traditionen. Der Karfreitag ist der Tag, an dem die Menschen ruhig sind. Am Vormittag wird die Kreuzigungsszene nachgespielt, da schauen die Menschen zu und ihre Gesichtsausdrücke zeigen, wie traurig sie sind. Prozessionen finden am Nachmittag in den Städten und Dörfern statt.

England

Ein traditionelles Osterspiel in England ist das “egg shackling”. Hierbei schreibt jedes Kind seinen Namen auf ein rohes Ei und alle Eier werden in ein Sieb oder eine Schüssel gelegt. Dann wird der Behälter geschüttelt solange bis nur noch ein Ei übrig bleibt. Der, dessen Name auf dem letzten Ei steht, gewinnt einen Preis und hat Erfolg bis zum nächsten Jahr. 

In den Supermärkten gibt es in England riesengroße Schokoladen-Eier zu kaufen, die sich die Leute gegenseitig schenken.

Eine weitere Tradition findet 40 Tage vor Ostern statt, und zwar am Dienstag bevor die Fastenzeit beginnt. Das ist der “Pancake day ” und, wie der Name sagt, gibt es an diesem Tag viele Pfannkuchen zu essen und ein Pfannkuchen- Rennen wird veranstaltet.

Australien

In vielen Ländern freuen sich Kinder über den Osterhasen, in Australien ist es aber anders und das finde ich echt komisch. Die Australier wollen sogar den Osterhasen abschaffen. Vor 150 Jahren, als die Europäer in Australien siedelten, vermehrten sich die Kaninchen unglaublich schnell. Heute gibt es dort fast 300 Millionen Kaninchen – 16 auf jeden Menschen. Nun sind die Kaninchen eine Plage, da sie alles kahl fressen und für die einheimischen Tierarten nichts mehr bleibt. Deswegen sterben viele Tiere. In Australien gibt es aber das einheimische Tier „Bilby“, das ähnlich wie ein Kaninchen aussieht. Also setzen die Australier ihn als Osterhasen ein. Es werden Stofftier- und Schokoladen-Bilbys verkauft und ein Teil des Geldes kommt in Tierschutzprojekte für die Rettung einheimischer Tierarten.

Schottland

Ein Brauch in Schottland ist es, am Ostersonntag Eier-Rollen zu spielen. Dabei werden hartgekochte, bunt gefärbte Eier einen Hügel oder die Straße heruntergerollt. Der Mitspieler, dessen Ei am weitesten rollt ohne dass die Schale kaputt geht, hat gewonnen. Dieses Spiel hat auch einen religiösen Hintergrund, denn die rollenden Eier sollen für das Wegrollen der Steine von Grab Jesus Christus stehen. 

An Ostern gibt es in Schottland auch ein besonderes Gebäck, die “hot cross buns “. Das sind sehr leckere Milchbrötchen mit Rosinen gebacken.

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Polen

In Polen findet am Ostermontag eine sehr große Wasserschlacht statt. Dieser Tag heißt „Lany Poniedzialek“, was auf Deutsch „nasser Montag“ bedeutet. An diesem Tag machen sich alle gegenseitig von oben bis unten nass, dafür benutzen sie Wasserpistolen und Eimer. Diese Tradition ist im 19. Jahrhundert entstanden, aber damals haben nur die Männer teilgenommen und haben ihre Auserwählte mit Wasser überschüttet. Wenn am Ende eine Frau gar nicht oder nur kaum nass gemacht wurde, bedeutete es, dass sie für den Rest des Jahres nicht heiraten würde. Heutzutage nehmen aber Männer, Frauen und Kinder am nassen Montag teil.

Frankreich

In Frankreich hört man von Gründonnerstag bis Ostersonntag keine Kirchenglocken. Es wird erzählt, dass die Glocken in dieser Zeit den Papst in Rom besuchen. Die Eiersuche ist in Frankreich besonders interessant. Die Erwachsenen verstecken Süßigkeiten und Schokoladen für die Kinder. Das wissen die Kinder aber nicht, denn es wird ihnen erzählt, dass die Glocken, während sie von Rom zurück nach Frankreich fliegen, unterwegs ihre Schoko-Eier verlieren, die sich dann überall auf dem Boden befinden. Aufgrund dieser traditionellen Geschichte gibt es in Frankreich keine Schoko-Osterhasen zu kaufen, sondern Schoko-Glocken mit Flügeln. Die echten Glocken erklingen dann am Ostersonntag wieder.

Griechenland

Die orthodoxen Christen stützen sich auf eine andere Berechnung der Mondphasen, daher gibt es verschiedene Kalender für die verschiedenen Kirchen. Das griechische Osterfest findet meistens an einem anderen Termin statt als das katholische – dieses Jahr wird es eine Woche später gefeiert. Das Osterfest ist für die orthodoxe Kirche das wichtigste Fest des Jahres, sogar wichtiger als Weihnachten. In der Karwoche wird in Griechenland streng gefastet, man darf weder Fisch und Fleisch noch Milchprodukte und Fette essen. Am Karfreitag wird eine Prozession abgehalten und am Samstag wird die Auferstehung Jesus in einer Auferstehungsfeier gefeiert. Die Menschen rufen „Cristos Anesti“, übersetzt heißt das „Christus ist auferstanden“. Am Ostersonntag wird dann viel gegessen. Es gibt verschiedene Vorspeisen, eine spezielle Ostersuppe (Majiritsa) und einen süßen Hefezopf (Tsoureki). Auf den Straßen werden als Hauptspeise ganze Lämmer gegrillt und bei gutem Wetter essen alle gemeinsam draußen. Der Geruch von gegrilltem Osterlamm verbreitet sich dann in den Straßen.

Von Maria Terentova, Luca Scirocchi, Sham Hijazi Kilani, Rim Elkotob und Shannon Hornibrook

Ausgabe Frühling 2020

Dieser Artikel ist aus der Print-Ausgabe der Schülerzeitung Kurzschluss. Der Verkaufsstart der Ausgabe steht wegen dem Coronvirus noch nicht fest. Wir werden Euch hier auf der Webseite rechtzeichtig informiern. Ihr könnt auch gerne den Newsletter abonnieren–>

Redaktion